Diese Kategorie diskutiert Schlüsselkonzepte und Theorien, die sich für unser Projekt als relevant herausgestellt haben.
Was meinen wir, wenn wir etwas als ‚prähistorisch‘ bezeichnen? Beziehen wir uns auf eine Epoche oder auf eine Zeit ohne Schrift? Wollen wir damit andeuten, dass Kulturen aus einer Zeit vor der Geschichtsschreibung minderwertig sind? Oder verweist der Begriff einfach auf eine frühe Stufe der menschlichen Entwicklung oder gar eine Zeit vor dem Erscheinen der ersten Menschen auf der Erde? In den vergangenen Jahrzehnten hat die Aufteilung der Vergangenheit in ‚Vorgeschichte‘ (Prähistorie) und ‚Geschichte‘ für hitzige akademische Debatten gesorgt. Weiterlesen...
„Die Kolonialität von Wissen“ ist ein theoretisches Konzept des lateinamerikanischen Intellektuellen Aníbal Quijano, das in neuere dekoloniale Denkansätze in Nordamerika integriert wurde. Es beruht auf der Erkenntnis, dass koloniale Gesellschaften indigene Formen von Wissen systematisch aus ihren Archiven verbannt haben und die Medien, mittels derer dieses Wissen transportiert wurde (und wird), nicht anerkennen. Weiterlesen...
Wenn verschiedene Kulturen aufeinandertreffen, beeinflussen sie sich. Aber wie? Im Jahr 1940 stellte der kubanische Anthropologe Fernando Ortiz ein neues Konzept vor, das dieses Aufeinandertreffen zu erklären versuchte: ‚Transkulturation‘. Zu jener Zeit dominierten Ansichten, denen zufolge Begegnungen von Kulturen nur in eine Richtung ablaufen: eine unterlegene Kultur nimmt die dominante Kultur an und verschwindet mehr oder weniger spurlos. ‚Transkulturation‘ versteht Kulturkontakt hingegen als interaktiven Vorgang, bei dem einige kulturelle Charakteristika verloren gehen, jedoch auch neue Elemente hinzukommen. Weiterlesen...