FOMOSY-KK

Probenahme_Rostocker Heide

Entwicklung eines forstlichen Monitoringsystems unter Berücksichtigung von Kohlenstoffspeicherung und Klimaanpassung

Projektlaufzeit: 2016-2019

Projektförderung:

Partner:

Uni Greifswald, TU Dresden, Stadtforstamt Rostock, Ostdeutsche Gesellschaft für Forstplanung (OGF)

Projektbearbeitung:

Dr. Johannes Kalbe, Dr. Gerald Jurasinski, Joachim Hofmann, Christian Schmidt

 

Das aus dem Waldklimafonds geförderte Verbundprojekt FOMOSY-KK (Entwicklung eines forstlichen Monitoringsystems unter Berücksichtigung von Kohlenstoffspeicherung und Klimaanpassung) wird von der Professur Landschaftsökologie und Standortkunde koordiniert. Der Waldklimafonds ist Programmbestandteil des Sondervermögens Energie- und Klimafonds und wird unter gemeinsamer Federführung des Bundeslandwirtschafts- (BMEL) und des Bundesumweltministeriums (BMUB) betrieben. Es werden Maßnahmen zur Erschließung des CO2-Minderungs-, Energie- und Substitutionspotenzials von Wald und Holz sowie zur Anpassung der deutschen Wälder an den Klimawandel gefördert. 

In FOMOSY-KK werden mit den bewilligten Geldern in ca. 4 Jahren Laufzeit Forschungsarbeiten von 6 Verbundpartnern durchgeführt. Dazu gehören neben der Professur Landschaftsökologie und Standortkunde, Wissenschaftspartner von der Uni Greifswald (Prof. Martin Wilmking, Landschaftsökologie und Ökosystemdynamik) und der TU Dresden/Tharandt (Prof. Dr. Sven Wagner (Waldschutz) und Prof. Dr. Michael Müller (Waldbau) sowie die Praxispartner Ostdeutsche Gesellschaft für Forstplanung (Dr. Denie Gerold) und das Stadtforstamt Rostock. Untersuchungsort ist die Rostocker Heide.

Der globale Klimawandel und die Bedrohung der biologischen Vielfalt zählen zu den zentralen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Der umweltfreundlichen, CO2-speichernden und Ressourcen schonenden Waldbewirtschaftung kommt dabei eine besondere Bedeutung hinsichtlich der Vermeidung von klimawirksamen Emissionen, der Einbindung von Kohlenstoff sowie der Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu. Wälder und Forsten in ihrer heutigen Form sind in Mitteleuropa Resultat einer jahrhundertelangen Nutzungsgeschichte. Die forstliche Nutzung steuert die Artenzusammensetzung der Baumbestände und der Krautschicht sowie die Bodenentwicklung. Neben dem fü̈r den Naturschutz, die betriebliche Flexibilität und die Anpassungsfähigkeit der Bewirtschaftung wichtigen Aspekt der Artenvielfalt ist die Funktion von Wäldern als langfristiger Kohlenstoffspeicher vor dem Hintergrund des Klimawandels von besonderem Interesse. Wie stark diese Speicherfunktion ausgeprägt ist, wird unter anderem von der Art der Waldnutzung bestimmt.

Es gibt verschiedene Ansätze zur Stärkung einer nachhaltigen Waldnutzung, die neben der Fähigkeit zur Lieferung von Nutzholz, die Bewahrung von Biodiversität und den Bodenschutz adressieren. Dies führte und führt zu Veränderungen des Waldmanagements (z.B. weitge- hender Verzicht auf Kahlschläge oder Erhöhung des Alt- und Totholzanteils) und so auch zur Etablierung von Zertifizierungssystemen (FSC, PEFC, etc.). Allerdings sind die Effekte einer Waldnutzung nach Zertifizierungssystemen auf die Kohlenstoffspeicherung und damit auf die Klimawirksamkeit von Wäldern weitgehend unklar. Wegen der langsamen Reaktion von Wäldern auf die Veränderung des Manage- ments benötigen wir belastbare Langzeitdaten, um hier zu verlässlichen Aussagen zu kommen. Daher ist es notwendig, auf diesen Zweck abgestimmte, effiziente Monitoring-Verfahren zu entwickeln. Beim Wechsel des Managements sind aber auch kurz- bis mittelfristig Anpassungen zu erwarten. 

Ziel des Projektes ist deshalb die Verbindung der Untersuchung kurz- bis mittelfristiger Reaktionen von Wäldern hinsichtlich Kohlenstoffspeicherung, Baumwachstum, Waldstruktur und Verjü̈ngungsdynamik sowie Naturnähe auf Veränderungen des Nutzungsregimes mit der Entwicklung eines übertragbaren Monitoring-Systems, welches das langfristige, effiziente Monitoring eben dieser Merkmale ermöglicht. Die Professur Landschaftsökologie und Standortkunde wird dabei im Rahmen einer Dissertation den Teilaspekt der Kohlenstoffspeicherung im und des Kohlenstoffumsatzes am Boden bearbeiten und die Arbeiten des Verbundprojektes durch eine volle Technikerstelle unterstützen.

mehr zum Waldklimafond

Projektseite Ostdeutsche Gesellschaft für Forstplanung (OGF)

Projektseite Uni Dresden