Klaus Kilimann, geboren am 11.10.1938 in Ortelsburg, ging nach der Flucht aus Ostpreußen nach Mecklenburg in Neukloster zur Schule, wo er 1956 das Abitur bestand. Von 1956-1961 studierte er Physik an der Universität Rostock. Nach dem Diplom ging er für zwei Jahre an die Moskauer Lomonossov Universität, wo er u.a. von Prof. Dr. Anatoly Alexandrovich Vlasov betreut wurde. An die Universität Rostock zurückgekehrt widmete sich Klaus Kilimann in der Gruppe um Prof. Dr. Günter Kelbg der Statistischen Theorie von Flüssigkeiten und Plasmen. Er wurde im Jahr 1966 promoviert und arbeitete danach als Assistent und Oberassistent am Institut für Physik. 1978 habilitierte er sich auf dem Gebiet der Theoretischen Physik. Er trug wesentlich zur Entwicklung der Vielteilchentheorie in Rostock bei, eine enge Zusammenarbeit und Freundschaft verband ihn dabei mit Werner Ebeling, Wolf Dietrich Kraeft, Dietrich Kremp und Gerd Röpke. Er hat diese theoretischen Methoden speziell auf Elektron-Ion- und Halbleiterplasmen angewendet. 1980 wurde er zum außerordentlichen Dozenten ernannt. In den Jahren 1982-1985 half er beim Aufbau der Physikausbildung an der Universidad Nacional Autonoma de Nicaragua (UNAN) in Managua.
Während der politischen Wende 1989 hat sich Klaus Kilimann stark bei der Neugestaltung der gesellschaftlichen Strukturen engagiert. Hervorzuheben ist seine Wahl zum Oberbürgermeister der Hansestadt Rostock in der Zeit des Neubeginns 1990-1993. Später war er als Berater im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in Sankt Petersburg, Moskau und Kirgistan tätig und hat dafür insbesondere seine sehr guten Kenntnisse der russischen Sprache und Kultur eingebracht.
Klaus Kilimann hat sein umfassendes Wissen auf dem Gebiet der Statistischen Physik und Vielteilchentheorie in Lehrveranstaltungen am Institut für Physik weitergegeben. Er war für namhafte Experten im In- und Ausland ein hochgeschätzter Fachkollege sowie Autor und Co-Autor vielbeachteter Publikationen. Er hat mit großem Engagement in zahlreichen universitären Gremien mitgearbeitet.
Klaus Kilimann war ein sehr offener und geradliniger Mensch, der an vielen Themen weit über die Physik hinaus interessiert war. Das Institut für Physik der Universität Rostock wird Dr. Klaus Kilimann ein ehrendes Andenken bewahren.