Vortrag am 11. Januar 2018 von Björn Rauchfuß M.A.

1837 beschrieb Georg Christian Friedrich Lisch ein bei Langen Trechow in Mecklenburg entdecktes archäologisches Bronzeartefakt, das er aufgrund seiner Gestalt als „Krone“ bezeichnete. Gemeinsam mit zwei ähnlichen Fundstücken aus der Region werden diese drei heutzutage als „Wendische Kronen“ zusammengefasst.  Die Wendische Krone gelangte als Herrschaftszeichen des Hauses Mecklenburg in den Großherzogtümern Mecklenburg-Schwerin und Mecklenburg-Strelitz in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zu außerordentlicher Popularität. Zwischen 1864 bis 1918 zierte sie u. a. die Hausorden zur Wendischen Krone beider Großherzogtümer und findet sich ebenso an unterschiedlichen Standbildern dieser Zeit. Der Vortrag erläutert die archäologischen Hintergründe der Fundgruppe und beleuchtet ihre Inanspruchnahme zur Schaffung einer erfundenen Tradition im Mecklenburg des 19.Jahrhunderts.


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