Aufgrund des industriellen Wandels in Form von Automatisierung, Standardisierung und Innovation, hat sich der Fokus von Unternehmen auf Softwareprodukte und Informationstechnologien (IT) verlagert. IT alleine ist nicht länger ausreichend für den Geschäftserfolg. Firmen müssen ihre unternehmensweiten Prozesse zunehmend kontrollieren und passend unterstützen. In der Vergangenheit wurden einzelne Ebenen und Funktionen von Organisationen durch IT-fokussierte Architekturen außer Acht gelassen. Dem Erstellen von Architekturen wurde mehr Aufmerksamkeit geschenkt als deren Management.
Diese Studie definiert die für das Verständnis von Unternehmensarchitekturmanagement (UAM) relevanten Terme, ihre Bedeutung und Verwendung, als auch ihre Übertragung auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Eine empirische Untersuchung ergänzt die Literaturanalyse zur Anwendung von UAM in KMU. Beispielsweise hat die Studie ergeben, dass sich KMU nicht vorrangig auf IT konzentrieren, obwohl dies in der Literatur oft angenommen wird. Auf der anderen Seite wurde deutlich, dass bereits Wissen über die Bedeutung von Prozessen, Strategien und organisatorischen Aspekten existiert. Die Abstimmung von unternehmens- und IT-fokussiertem Management aufeinander sollte unter Berücksichtigung der dynamischen Umwelt, des Anpassungsdrucks und des inneren Unternehmenswandels vollzogen werden. KMU kämpfen schon mit der grundlegen Strukturierung ihres Unternehmens, wie z.B. der Auswahl qualifizierter Mitarbeiter und deren Führung, der Eingliederung und Optimierung von Prozessen innerhalb des Prozesssystems als auch der steigenden Bürokratie. Es gibt ein Überangebot an Werkzeugen und Konzepten, die alle Erfolge ohne unnötige Kosten und Aufwand versprechen. Dies führt dazu, dass KMU weiterhin viele Geschäftsaufgaben auf die Inhaber oder Geschäftsführer übertragen und das Misstrauen gegenüber solchen Verfahren steigt.
Unsere Arbeit ist begrenzt durch die Verfügbarkeit von Literaturquellen zum Thema UAM in der Universitätsbibliothek Rostock, Springerlink und dem Internet. Die empirische Untersuchung ist begrenzt durch ihre Laufzeit von 21 Tagen, die gezielte Einladung von ausgewählten Unternehmen zur Beantwortung sowie die Auswahl an Fragen.