Bibliotheken als Baustein einer gemeinsamen Forschungsdatenmanagement-Landesinitiative

Foto: Robert Leppin/Uni-Rostock
Foto: Robert Leppin/Uni-Rostock

Auf dem ersten großen Vernetzungstreffen "Forschungsdatenmanagement" Anfang Dezember 2023 in Mecklenburg-Vorpommern mit etwa 80 Expertinnen und Experten aus den Hochschulen und Forschungseinrichtungen des Landes zeigten sich sowohl die Herausforderungen des digitalen Wandels für die Wissenschaft, Wirtschaft aber auch die Gesellschaft insgesamt als auch die daraus entstehenden Chancen.

"Die wissenschaftlichen Bibliotheken sind Expertinnen im Bereich der Bewahrung von Wissensbeständen mit langjährigen Kompetenzen, die nun auch im Forschungsdatenmanagement (FDM) ausgespielt werden können", betont Dr. Sebastian Schick von der Universitätsbibliothek Rostock auf dem Vernetzungstreffen. Die nachhaltige und kooperative Bereitstellung von kulturhistorisch bedeutsamen Quellen zeigt sich beispielsweise im Projekt Digitale Bibliothek M-V, welches als zentrales Portal den kostenlosen Zugang zu Sammlungen für die Gesellschaft sichert. Der gemeinsame Aufbau solcher Infrastrukturen und unterstützender Services ist ebenso Kernaufgabe moderner wissenschaftlicher Bibliotheken wie die Erarbeitung und Weiterentwicklung nationaler und internationaler Standards für das Forschungsdatenmanagement.

Die Universitätsbibliothek Rostock engagiert sich seit vielen Jahren im Bereich der digitalen Geisteswissenschaften als Partnerin für die langfristige Wissensbewahrung und seit 2018 auch speziell für den Bereich des Forschungsdatenmanagements. "Insbesondere aus den Kooperationen mit Forschungspartnerinnen und Forschungspartnern, in sogenannten Brückenprojekten oder den Sonderforschungsbereichen ELAINE und LiMatI, können fachspezifische Forschungsumgebungen entwickelt und durch die Bibliotheken und Rechenzentren langfristig bereitgestellt werden", skizziert Max Schröder von der Universitätsbibliothek Rostock die Rolle von zentralen Einrichtungen. Auch die Kooperationen zwischen den zentralen Einrichtungen, zu denen neben den wissenschaftlichen Bibliotheken auch die Rechenzentren der Forschungseinrichtungen gehören, werden weiter ausgebaut, um ein konkurrenzfähiges und nachhaltiges Datenmanagement bereitzustellen. Hierzu sollen Forschungsdaten nach dem FAIR-Prinzip auffindbar, zugänglich, interoperabel und wiederverwendbar sein.

Das Vernetzungstreffen hat gezeigt, dass die Herausforderungen am besten in einer gemeinschaftlichen Landesinitiative gelöst werden können. "Als Mitorganisierende des Vernetzungstreffens freut es uns ganz besonders, dieses gemeinsame Ziel einer starken Landesinitiative FDM zu unterstützen und den qualitätsbewussten Umgang mit Forschungsdaten zu fördern", erklärt Antje Theise, Leiterin der Universitätsbibliothek Rostock. Auch die Rolle der Bibliotheken als Bindeglied zwischen europäischen und nationalen Initiativen, wie der European Open Science Cloud (EOSC) oder den im Aufbau befindlichen Nationalen Forschungsdaten Infrastrukturen (NFDI), sowie den Forschenden der Einrichtungen kann ein wichtiger Baustein für eine überzeugende FDM-Strategie sein.

 

Kontakt:
Max Schröder
Universitätsbibliothek Rostock
Team Forschungsdaten
forschungsdatenuni-rostockde


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